Rassifizierte Weiblichkeit
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1, Universität Hamburg (Department Geschichtswissenschaft), Veranstaltung: Europäische Expansion 1880-1914, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wenn an Stelle der einigen tausend Männer, die jetzt in den Kolonien wohnen, erst einige tausend Familien draußen eine zweite Heimat sich geschaffen haben, werden die Kolonien zu dem werden, was sie werden sollen und können, zu einem Neudeutschland!" (Zit. nach: Carstens, Cornelia, und Gerhild Vollherbst. "'Deutsche Frauen nach Südwest!' - Der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft." In Kolonialmetropole Berlin, von Ulrich van der Heyden und Joachim Zeller, 50-56. Berlin, 2002, S. 51.) Koloniale Euphorie war nicht alleine Sache von Männern. Auch Frauen forderten eine Rolle bei der "Eroberung" der Welt ein und waren dabei teilweise recht erfolgreich. In dieser Arbeit möchte der Autor die Spannungen zwischen weiblicher Emanzipation und rassistischer Unterdrückung am Beispiel des "Frauenbundes der deutschen Kolonialgesellschaft" herausarbeiten. Im Zuge der Entdeckungs- und Forschungsreisen gründeten sich im Laufe der 1860er erstmals geographische Gesellschaften, die Horst Gründer in seinem Standardwerk "Geschichte der deutschen Kolonien" als "Keimzelle" der späteren Kolonialvereine bezeichnet. Seit den späten 1870er Jahren nahm die Zahl der kolonialpolitisch und kolonialpropagandistisch arbeitenden Vereine und Gesellschaften deutlich zu und politisch interessierte Frauen der bürgerlichen Rechten entdeckten die Kolonien und die "Koloniale Idee" als Betätigungsfeld . Frieda von Bülow, die man wohl als Begründerin des deutschen Kolonialromans betrachten darf, zeichnete in ihren, in hohen Auflagen erschienen, Romanen weibliche Figuren, die sich für die "Koloniale Sache" engagierten und ihren Teil zur Errichtung deutscher Herrschaft "am andern Ende der Welt" beitrugen, und s