Der Eunuch in Kaisernähe
Die spatantike Uberlieferung zeichnet haufig ein polemisch verzerrtes Bild des obersten Kammerherrn des Kaisers, das gepragt ist von der Ablehnung eines gesellschaftlichen Aussenseiters, namlich eines Eunuchen. Basierend auf einer prosopographischen Studie werden neben den formalen Strukturen des Amtes, die Funktionen und Kompetenzen des "praepositus sacri cubiculi" eingehend erlautert. Die Beurteilung der gesellschaftlichen Position des Amtstragers auch nach soziologischen Kriterien, gemessen an spatantiken Wertvorstellungen, leistet einen Beitrag zum Verstandnis der Effizienz einer institutionellen Hofeunuchenschaft. Die Geschichte des Amtes, seine politische und soziale Bedeutung im 4. und 5. Jahrhundert, vermittelt einen Eindruck von der spatantiken Regierungs- und Verwaltungspraxis."