Vollkommenheit und Fragmentarität
Das Vollkommene fasziniert und erfullt mit Sehnsucht. Viele jedenfalls. Doch wie halt es der Protestantismus mit dem Ziel eines vollkommenen Lebens? Und wie verhalten sich solche religios kodierten Entwicklungsbemuhungen zu den gegenwartig gesellschaftlich pragenden Formen der Selbstoptimierung? In diesem Band kommen sieben namhafte evangelische Theologen im Blick auf ihren Umgang mit dem Ziel der humanen Vollkommenheit zu Wort - von Martin Luther uber Paul Tillich bis zu Henning Luther. Diesen evangelischen Vollkommenheitsvariationen aus funf Jahrhunderten stellt Christoph Schroder soziologische und psychologische Perspektiven auf das Streben nach Selbstoptimierung gegenuber. Heilsame und lebensdienliche Selbst-Entfaltungen wachsen aber - so seine These - gerade dort, wo sie von einer Haltung der engagierten Gelassenheit getragen werden.