The Architecture of Manufacturing Networks
Das Konstrukt "Produktionsnetzwerk" begründet einen systemtheoretischen Blickwinkel auf die global verteilten Aktivitäten produzierender Unternehmen. Geht es darum, diese als Wettbewerbsvorteil zu nutzen und damit das volle Potential des eigenen Netzwerks zu realisieren, scheitern in der Praxis jedoch viele. Gründe hierfür liegen in einem mangelnden Gesamtverständnis bzgl. der Eigenschaften solcher Netzwerke sowie in fehlenden Gestaltungs- und Managementansätzen. Auch die bestehende Forschung greift hierbei zu kurz. Abgesehen von der Ausgestaltung der physischen Materialflüsse liefert sie nur bedingt Ansätze zur Analyse, Entwicklung und Optimierung eines globalen Produktionsverbunds. Insbesondere aus Perspektive des Operations Managements wird eine aggregierte Sichtweise auf die einzelnen Standorte, auf ihre Kompetenzen, strategischen Vorteile und individuellen Beiträge für das Gesamtnetzwerk, aber auch die Berücksichtigung von Koordinationsmechanismen zur Organisation ihres Zusammenspiels nur gestreift. Vorliegende Arbeit trägt zur Schliessung dieser Lücke bei. Sie liefert Managern Unterstützung in der strategischen und konzeptionellen Ausgestaltung ihres Produktionsnetzwerks; nicht nur bzgl. dessen Konfiguration, sondern vor allem bzgl. der zentralen Koordinationsentscheidungen. Hierzu werden die Entscheidungsdimensionen der Netzwerkkoordination aus der Literatur isoliert und praxisseitig validiert. Die einzelnen Dimensionen werden durch sogenannte Managementframeworks operationalisiert. Diese Frameworks sind als Werkzeuge zu verstehen, um strategische Optionen für das Design von Koordinationsmechanismen im Netzwerk zu stimulieren und konzeptionell auszugestalten. Die Netzwerkkoordination wird zudem mit der Netzwerkkonfiguration verknüpft; mit der Organisationsstruktur, der Netzwerkstruktur und der Netzwerkspezialisierung. Letztere wird durch einen innovativen Ansatz für die Ableitung eines Standortrollenportfo.