"In Gottes Namen Hütten bauen"
Die Arbeit wurde 2003 mit dem Humboldt-Preis und 2006 mit dem Studienpreis der Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal ausgezeichnet. Die Landreform gehort seit dem Ende der Apartheid zu den zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderungen in Sudafrika. Teil dessen sind die Kirchen und ihr zum Teil umfangreicher Grundbesitz, den sie aus der Tatigkeit verschiedener Missionsgesellschaften des 19. Jh. ubernommen haben. Die Autorin untersucht anhand der Berliner Mission, wie kirchliches Land erworben wurde. Mithilfe bisher wenig untersuchter Archivquellen und Interviews rekonstruiert sie die Geschichte von zehn Gemeinden, die wahrend der Apartheid zwangsumgesiedelt wurden und heute einen Restitutionsantrag gestellt haben. Mission wird dabei als komplexer Transkulturationsprozess geschildert; Formen des Widerstandes, Handlungsspielraume auf afrikanischer Seite und Alternativen zur Landpolitik der Mission nachgezeichnet. Die Zusammenschau historischer, theologischer, juristischer, politischer und okonomischer Aspekte eroffnet uberraschende Einsichten in die neuere deutsche wie auch sudafrikanische Geschichte und tragt zu deren differenzierterem Verstandnis bei.