Familienbildung in Deutschland
Gefiige wohl das komplizierteste System ist, das wir kennen, und generative Vorgiinge iiberaus komplex und vielschichtig sind, womit der Rahmen, innerhalb dessen sich jenes Handeln bewegt, angesprochen war. Und so ruft bevOlkerungswissenschaftlich orientiertes Denken verschiedene Diszi plinen auf den Plan - dies sind in Deutschland mit wechselnder Aktivitiit vor allem Okonomie, Soziologie und Psychologie -, die sich jeweils auf die ihnen zueigene Weise mit dem einen oder anderen Aspekt schwerpunktmlillig beschiiftigen. \ Aber erst der Blick iiber Grenzen und Epochen hinweg emiliglichte eine Vorstellung iiber die Vielgestaltigkeit sozialer Strukturen und Regeln, die gleichsam die soziale Dimension generativer Prozesse umreillen. So war es zunlichst Aufgabe, Bestimmungsgriinde dieser Prozesse zu erfassen und zu analysieren und die theoretischen Deutungen und Erkllirungsweisen zu diskutieren und schlielUich auch vor einer Reflexion prinzipieller Interessenssphiiren von Staat und Gesellschaft hinsichtlich demographischer Entwick lung und sozialer Strukturen nicht halt zu machen (vgl. z. B. Cromm, 1989 a), di- wenn uns heute auch nicht immer bewuBt - latente, quasi universale Phiinomene zu sein scheinen. Auch vor einer kritischen Auseinandersetzung mit spezifisch intendierter Politik wird noch heute vielfach zuriickgeschreckt. 2 DaB hierzulande im Prinzip eine Einmischung (des Staates) abgelehnt, dies vielfach fUr andere Teile der Welt geradezu gefordert wird, zeigt, wie zwiespliltig die Problematik ist.