Papst Innozenz III., Philipp II. August, König von Frankreich und die englisch-welfische Verbindung, 1198-1216
Am Beginn des 13. Jahrhunderts ergaben sich aus dem deutschen Thronstreit und aus englisch-französischen Auseinandersetzungen erhebliche Auswirkungen für das Beziehungsgefüge der führenden Mächte im Abendland. Ihr Miteinander und Gegeneinander führte zu einer äußerst labilen Situation. Die vorliegende Arbeit stellt detailliert die Verbindung zwischen dem englischen König Johann und seinem Neffen, dem Welfen Otto dar. Dieser wurde von Papst Innozenz III. gegen den Willen des französischen Königs Philipp II. zum Kaiser gekrönt. Eine genaue Analyse der Quellentexte zeigt, daß Otto IV. sich zwar eng mit England verbunden fühlte; seine Politik war aber nicht so eindeutig antifranzösisch wie bisher angenommen. Die Bedeutung Ottos für die Schlacht von Bouvines erscheint in einem neuen Licht, und es wird verständlich, warum der Papst das Eintreten König Johanns für den gebannten Kaiser Otto IV. duldete.