Cultural relativism in fair trade : an exploratory study on trade relationship between small producers in Brazil and their market interfaces in Switzerland
Diese Studie behandelt die Interkulturelle Kommunikation in den Handelsbeziehungen zwischen landwirtschaftlichen Genossenschaften von Kleinbauern Brasiliens und ihren Käufern in der Schweiz, die beide die Regeln des Fairen Handels befolgen. Zur Anwendung kam eine explorative, qualitative Methode mit der interpretativen, multiplen Untersuchung dreier Fallstudien. Eine der Hauptschlussfolgerungen betrifft den hohen Einfluss von Fairness-Konstrukten in den Botschaften an die Endverbraucher, die dann - in die Zertifikationskriterien übersetzt - zur sich selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Profil, Rollen und "Management-Modell" dieser Hersteller werden vom Markt und von zertifizierten Agenturen gestaltet, je nach Erwartungen über Fragen zu Gesellschaft und Umwelt und aus einer vorwiegend eurozentrischen Perspektive. Hinzu kommt das post-koloniale Erbe vorgefasster, mehrheitlich länderspezifischer Fremdbilder, auch hinsichtlich der Handelsverfahren. Die Ergebnisse dieser Studie sollen einen Beitrag leisten zur vermehrten Selbst-Evaluation der Käufer und Hersteller und ihrer verschiedenen Modelle und den Einfluss eingeübter Reden und Stereotypen ins Bewusstsein bringen, welche das alternative Handelssystem durchziehen.