Mediale Inszenierung des Todes
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,7, Universitat zu Koln (Institut fur Theater-, Film-, und Fernsehwissenschaften), Veranstaltung: Seminar Kultursemiotik, Sprache: Deutsch, Abstract: Der franzosische Historiker Philippe Aries schreibt, dass die modernen Gesellschaften den Tod aus ihrer Mitte verdrangt hatten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich nach Aries das Erscheinungsbild des Todes, die Orte, wo man ihn sehen kann, seine offentliche Prasenz, nachhaltig verandert. In der modernen Gesellschaft ist der Tod nicht eingeplant [...] Der Mensch stirbt [...] einsam und der Offentlichkeit entzogen, um den eigenen Tod betrogen." Die Gesellschaft hat den Tod in die Kliniken verschoben, versteckt, medikalisiert." Die Mehrzahl der Menschen in Deutschland stirbt mittlerweile in Krankenhausern und Alten- und Pflegeheimen. Heutzutage stirbt man nicht einfach, sondern man stirbt an etwas'. Der Tod wird nicht als solcher beseitigt, sondern in einer seiner jeweiligen Erscheinungen bekampft. Der Tod gerat so immer mehr aus dem Blickfeld der Gesellschaft, oft ist auch von einer Verdrangung des Todes' die Rede. Doch in den Medien werden die Menschen nahezu taglich mit dem Tod konfrontiert. Im richtigen' Leben, so scheint es, geht das Interesse der Menschen, sich mit Tod und Sterben zu befassen, gegen Null. Die massenmediale Berieselung mit [...] aussergewohnlichem Sterben verhalt sich geradezu komplementar zur Unsichtbarkeit des gewohnlichen Todes." Die vorliegende Arbeit soll die Frage klaren, warum wir uns so exzessiv fur den Tod in den Medien interessieren und wie die Medien - mit Schwerpunkt auf den Film - ihn darstellen. Wie wird der Tod dargestellt und warum schauen wir uns die Bilder des Todes tagtaglich an? Und kann man in Bezug auf diese Tatsache immer noch von einer Verdrangung des Todes sprechen