Geschichte des Christentums
Die Entstehung der neuzeitlichen europaischen Staaten und ihres Systems zwischen 1300 und 1600 ist aufs engste verbunden mit der Christentumsgeschichte. Nachdem die uberdehnten Anspruche von Papst- und Kaisertum gescheitert waren, ergab sich eine Nationalisierung, Territorialisierung und Kommunalisierung der abendlandischen Kirche, mit der das Verlangen nach Reformen und deren teilweise Verwirklichung verbunden waren. In diese Vorgange vielfaltig ruckgebunden fuhrte die Reformation ausgehend von den drei Zentren Wittenberg, Zurich und Genf zur Ausbildung von Konfessionen und einer die Gesamtgesellschaft umgreifenden modernisierenden Konfessionalisierung, die freilich gleichzeitig auch erste Sakularisierungstendenzen hervortrieb. In funf grossen Abschnitten (Das Christentum im Spatmittelalter, die Reformation, Konfessionsbildung und Konfessionalisierung, das ostliche Christentum, das Christentum in Ubersee) geht der Autor den geschilderten Vorgangen umfassend, aber konzentriert auf das Wesentlich-Weiterwirkende nach.