English summary: Default rules supplement incomplete contracts, and they serve as a model concept (Leitbild). While these two functions are well-known, Florian Moslein offers a much more multifaceted picture of this regulatory instrument. Inspired by governance research, he presents new insights into the peculiarities of codified default rules, describes the way they function and shows that their significance as an innovative regulatory instrument in private law has been underestimated so far. German description: Dispositives Recht bildet ein allzu unerforschtes Herzstuck des geltenden Privatrechts. Statt bestimmtes Verhalten hoheitlich zu erzwingen, eroffnet es Privaten die Moglichkeit, abweichende Vereinbarungen zu treffen. Es beansprucht mithin nur dann Geltung, wenn privatautonom nichts anderes vereinbart ist. Dass die Erzeugung der fur privatrechtliche Beziehungen massgeblichen, rechtlich verbindlichen Regeln auf diese Weise zwischen Staat und Privaten aufgeteilt ist, dass sich dispositives Recht deshalb aus zwei ganz unterschiedlichen Quellen speist, zahlt man zu Recht zu den genialen Eigenschaften unserer Privatrechtsordnung. Dispositives Recht lasst Privatautonomie und Vertragsfreiheit nicht nur zu, sondern fordert und ermoglicht sie. Die Regelungstechnik bildet deshalb einen tragenden Pfeiler der Privatrechtsgesellschaft, zu deren Markenzeichen nicht hierarchisch-hoheitliche Strukturen, sondern ein hohes Mass an Gleichordnung, private Gestaltungsfreiheit und Selbstverantwortung gehoren.
Book Details
- Country: US
- Published: 2011
- Publisher: Mohr Siebeck
- Language: de
- Pages: 640
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