Der Band Neuburg des Historischen Atlas von Bayern beschreibt die geschichtliche Entwicklung des ehemaligen Landgerichtes Neuburg und der beiden Pfleggerichte Burgheim und Reichertshofen. Mitten im heutigen Bayern gelegen, erstreckt sich dieses Gebiet entlang der Donau vom Lech-Winkel bis zum unteren Paartal. Die Donau prägte nachhaltig seine Geschichte: Als Hauptverkehrsachse wirkte sie als verbindendes Element, stellte aber gleichzeitig eine Grenzscheide dar. Schon zur Römerzeit bildete die Donau wiederholt die Reichsgrenze. Im Frühmittelalter gehörte Neuburg zunächst den bayerischen Herzögen, bevor
diese hier von den Fränkischen und später den Römisch-Deutschen Königen verdrängt wurden. Neuburg wurde zu einem Stützpunkt des Königtums an der Grenze des bayerischen Herzogtums. Den Wittelsbachern gelang es erst Mitte des 13. Jahrhunderts, Neuburg zu erwerben und ihrem Territorium einzuverleiben. Bereits zu Beginn der Neuzeit ging es allerdings für das Herzogtum Bayern wieder verloren: Nach Beendigung des Landshuter Erbfolgekrieges 1505 ließ König Maximilian I. als Ausgleich für die unterlegenen Pfälzisch-Landshutischen Wittelsbacher ein neues Fürstentum errichten: Die „Junge Pfalz“ mit der Haupt- und Residenzstadt Neuburg. Das Landgericht Neuburg und die Pfleggerichte Burgheim und Reichertshofen bildeten in diesem zersplitterten Fürstentum den Kern des zentralen Landesteils. Die langfristigen Voraussetzungen der Residenzwerdung versucht der vorliegende Band ebenso aufzuzeigen wie die dadurch bedingten Veränderungen. Neben einem geschichtlichen Überblick von den Anfängen der Besiedlung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bietet er eine Statistik aller Anwesen des Untersuchungsraumes am Ende des Alten Reiches, veranschaulicht in drei Kartenbeilagen. Ein abschließendes Kapitel beschreibt die weitere Entwicklung der Verwaltungsorganisation. Wissenschaftlern, aber auch Heimatforschern und allen historisch Interessierten soll dieser Band als
Nachschlagewerk und nicht zuletzt als Wegweiser zu weiteren Quellen dienen.