Einhergehend mit den groáen Schulleistungsstudien PISA und IGLU wurde ein Diskurs bezglich defizit„rer Leistungen von Schlerinnen und Schlern angestoáen, der bis heute anh„lt. Der gemessene Bildungsmisserfolg deutscher Schlerinnen und Schler in differenten F„chern zeichnete sich gerade im internationalen Vergleich als „uáert prek„r ab. So schnitt Deutschland in den ersten Erhebungen sowohl im Bereich der Naturwissenschaften als auch im Kompetenzbereich Lesen deutlich unterhalb der Erwartungen ab. Zwar bewirkten strukturelle Entwicklungen und gezielte Aufarbeitungen des allgegenw„rtigen ,PISA-Schocks' erhebliche Verbesserungen, es kristallisierte sich jedoch eine neue Risikogruppe innerhalb unseres Bildungssystems heraus, die vornehmlich m„nnlich besetzt ist. Der hier durch die Leistungsstudien offerierte Hinweis auf geschlechtsspezifische Unterschiede und Bildungsungleichheiten fhrte zu kontroversen Debatten innerhalb der Bildungsforschung, die recht bald die Jungen zu den neuen Bildungsverlierern erkl„rten. W„hrend die M„dchen eher vom Abbau geschlechtsspezifischer Ungleichheiten profitierten, schienen m„nnliche Schler vermehrt hinter ihren Altersgenossinnen zurckzufallen. Bereits in der Grundschule sind solche Tendenzen deutlich geworden. Erkl„rungsans„tze fokussieren heute im Bereich der Lesekompetenz - als eine der grundlegendsten F„higkeiten in unserer Gesellschaft - einen engen Zusammenhang von Motivation und Kompetenzsteigerung. Zugleich zeigen Jungen eine starke Affinit„t hinsichtlich der Nutzung neuer Medien, die fr die F”rderung von Lesemotivation gewinnbringend genutzt werden k”nnte. Dieses Fachbuch besch„ftigt sich daher mit der Fragestellung, ob ein gendergerechter Medieneinsatz zur F”rderung der Lesemotivation von Jungen im Deutschunterricht der Primarstufe beitragen kann. Zu Beginn der Studie gilt es vorab zu prfen, inwieweit Jungen bereits durch gesellschaftlich konstruierte Geschlechtserwartungen und F„higkeitszuschreibungen in ihrem eigenen Rollenbild gepr„gt werden - eng daran knpft auch die Lesesozialisation an, die immer noch durch eine tradierte Rollenverteilung der Geschlechter gekennzeichnet ist und sich maágeblich auf die ersten Erfahrungen von Jungen mit Literatur auswirkt. Im weiteren Verlauf des Buches werden zun„chst der Kompetenz- und Motivationsbegriff eingehend definiert. Grundlegend k”nnen dann die Ergebnisse der Leseforschung - vor allem der zwei groáen Schulleistungsstudien PISA und IGLU - und Erkenntnisse bezglich der Lesepr„ferenzen von Jungen (und M„dchen) aufgezeigt und kritisch bewertet werden. Der erste Teil des Buches schlieát mit der Gegenberstellung kontroverser Meinungsbilder zum Thema ?Jungen als die neuen Bildungsverlierer? ab und zieht ein erstes Zwischenfazit. Im Anschluss daran kann dann der Einsatz neuer Medien im Deutschunterricht (sowie passende Lernspiele fr den Computer) unter verschiedenen Schwerpunkten eingehend analysiert werden.
Book Details
- Country: US
- Published: 2012-10
- Publisher: Diplomica Verlag
- Language: de
- Pages: 96
- Available Formats:
- Reading Modes:
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