DFG Schwerpunktprogramm 1184: Altersdifferenzierte Arbeitssysteme

By Herbert Heuer, Jochen Müsseler, Gisa Aschersleben, Ekkehart Frieling, Kurt Landau, Christopher Schlick, Holger Luczak, Hartmut Wandke, Jürgen Wegge, Klaus-Helmut Schmidt, Gert Zülch, Guido Hertel, Andreas Krause, Heinz Schüpbach, Karlheinz Sonntag, Ralf Stegmaier, Peter Knauth, Helmut Strasser, Karsten Kluth

DFG Schwerpunktprogramm 1184: Altersdifferenzierte Arbeitssysteme
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Arbeitswissenschaft / Ergonomie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Anteil von Personen im höheren Erwerbsalter nimmt in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu und wird weiter zunehmen. Gleichzeitig findet sich aber eine Tendenz zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Die Kombination beider Entwicklungen führt zu Krisen der sozialen Sicherungssysteme und zu Schwierigkeiten von vielen Betrieben, ihren Bedarf an qualifizierten und leistungsfähigen Arbeitskräften zu decken. In den letzten Jahren haben sich daher eine Anzahl breit gestützter Initiativen gebildet, die der zunehmend als Verschwendung von Humanressourcen gesehenen Entwicklung gegensteuern. Ihr Ziel ist es, Einstellungen gegenüber älteren Arbeitnehmern zu verändern und den Betrieben praktische Handreichungen (z. B. Beispiele guter Praxis) zu geben. Im Gegensatz zu diesen in die Praxis drängenden Initiativen ist eine systematische Forschung in der Arbeitswissenschaft und den benach- DFG Schwerpunktprogramm 1184: Altersdifferenzierte Arbeitssysteme barten einschlägigen Disziplinen, die belastbare Begründungen und Evaluationen für die Gestaltung altersdifferenzierter Arbeitssysteme liefern, allenfalls in Ansätzen zu erkennen. Mit dem an der Universität Kassel koordinierten Schwerpunktprogramm wurde ein disziplinenübergreifendes Forschungsprogramm zur Entwicklung von Lebensspannen-Modellen der Gestaltung von Arbeitssystemen initiiert, um ältere Arbeitnehmer für längere Zeit im Erwerbsleben zu halten. Empirisch begründete Modelle dieser Art stellen eine wissenschaftliche Grundlage für die praktische Gestaltung altersdifferenzierter Arbeitssysteme dar; die Evaluation der Gestaltungspraxis aus der Perspektive sowohl des Einzelnen wie auch des Betriebes trägt wiederum zur Validierung der grundlegenden Modelle bei. Die Einzelprojekte betreffen in erster Linie die folgenden inhaltlichen Schwerpunkte: 1. Altersdifferenzierte Verteilung von Arbeitsaufgaben: Welche Arten von Arbeiten sind besonders für jüngere ArbeitnehmerInnen geeignet und welche für ältere? 2. Altersdifferenzierte Gestaltung von Arbeit und Arbeitsmitteln: Welche organisatorischen, technischen und sozialen Bedingungen unterstützen Leistungsfähigkeit und Gesundheit im jüngeren bzw. höheren Alter? 3. Altersdifferenzierte Personalentwicklung: Welche altersabhängigen Variationen von Maßnahmen der Personalentwicklung fördern wirksam die Aufrechterhaltung von Gesundheit und beruflicher Leistungsfähigkeit?