"Die hatten doch nur Russisch in der DDR!" war schon vor der "Wende" ein gängiges – und nicht zutreffendes – Vorurteil über den ostdeutschen Fremdsprachenunterricht. Der Autor hat es kritisch hinterfragt und dafür von 2003 bis 2016 rund 2.500 Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) und des Ministeriums für Volksbildung der DDR sowie ergänzende relevante Materialien in deutschen und ausländischen Archiven gesichtet und analysiert.
Seine jahrelange Forschung ("Fakten aus Akten") hat etliche neue und unerwartete Ergebnisse hervorgebracht: Neben der umfassenden Darstellung des Englischunterrichts in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR wird in drei Vertiefungskapiteln auf die beiden Staffeln "English for You" im Bildungsfernsehen, die einzige Spezialschule für Fremdsprachen und die mehrfachen Besuche von Jugendlichen einer Highschool aus den USA an einer Schule in Ost-Berlin, die bisher nicht bekannt waren, eingegangen.
Die Veröffentlichung richtet sich aber nicht nur an Fachleute aus der Wissenschaft. Sie geht mit zahlreichen Details weit über ihr Kernthema hinaus und ist darum als umfassender, neuer Beitrag zur DDR-Forschung auch für die interessierte Öffentlichkeit lesenswert. In diesem Kontext sind auch die drei Interviews mit Zeitzeugen, die sich jeweils ungekürzt im Anhang befinden, zu sehen.
Rezensionen
"Aktueller Beitrag zur DDR-Forschung mit dem Potenzial, zum Standardwerk zu werden", Prof. Dr. Christoph Gutknecht, 10.6.2019:
https://www.kultura-extra.de/
Produktinformationen
Fremdsprachenunterricht in der SBZ und DDR
689 Seiten, 24 Farbabb. und 30 Schwarzweißabb., Französische Broschur, Erscheinungstag: 10.5.2019, 978-3941461-28-4, 29,00 Euro