Kapitalmarkthaftung ist ein stetig wachsendes Rechtsgebiet. Es besteht aus einer Vielzahl einzelner Tatbestande, die teilweise in Spezialgesetzen niedergelegt, teilweise dem allgemeinen Deliktsrechts entnommen sind und bisher eher unsystematisch nebeneinander stehen. Alexander Hellgardt unternimmt es, das Gesamtgebiet der ausservertraglichen Haftung am Kapitalmarkt systematisch zu ordnen und zu einem einheitlichen System zusammenzufassen. Er bezieht sowohl die spezialgesetzlichen Tatbestande der Prospekthaftung, der Haftung fur fehlerhafte Ad-hoc-Mitteilungen und die ubernahmerechtlichen Haftungstatbestande als auch das allgemeine Deliktsrecht, vorrangig 823 Abs. 2 BGB, ein. Bei der Entwicklung eines 'Sonderdeliktsrechts des Kapitalmarkts' spielen rechtsvergleichende und okonomische Aspekte eine zentrale Rolle. Zugleich wird die Kapitalmarkthaftung an das allgemeine Deliktsrecht zuruckgebunden. Dabei arbeitet der Autor heraus, dass ein zentrales Regelungsziel des Kapitalmarktdeliktsrechts neben dem Anleger- und Funktionenschutz in der Gewahrleistung guter externer Corporate Governance der Emittenten besteht. Anschliessend entfaltet der Autor die Konsequenzen dieses Ansatzes fur die Einzelfragen der Kapitalmarkthaftungstatbestande. Beginnend mit einer Untersuchung der haftungsrelevanten Pflichten am Primar- und Sekundarmarkt sowie im Rahmen offentlicher Ubernahmen, entwickelt er entlang des Tatbestandsaufbaus und unter Einbeziehung prozessrechtlicher Aspekte das Kapitalmarktdeliktsrecht als eigenstandiges Teilrechtsgebiet. Die Arbeit wurde 2009 mit dem Deutschen Studienpreis der Korber-Stiftung ausgezeichnet.
Book Details
- Country: US
- Published: 2008
- Publisher: Mohr Siebeck
- Language: de
- Pages: 633
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