Allzu leicht wird vergessen, dass Wilhelm von Humboldt, dessen Reflexionen über Sprache heute als Höhepunkt romantischer Sprachphilosophie gelten, einst wohl wesentliche Anregungen durch Moritzens Berliner Vorlesungen erhielt: Eine bildungsgeschichtliche Rekonstruktion ist hier also an der Zeit.
Zum anderen könnte angesichts einer Flut verfilmter, d. h. häufig fiktions-basierter, bzw. manipulierter Sprechsituationen eine Reflexion über deren fein differenzierte, künstlerische Spielformen im geradezu modellhaften Bildungs-gang von Karl Philipp Moritz demokratisch notwendige Aufklärung leisten: Er war offensichtlich nicht nur der "jüngere Bruder" Goethes!